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Kompetent und konsequent gegen Antisemitismus.

03.01.2022

 
Ob in Verschwörungserzählungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie, antisemitischer Diffamierung und Holocaustrelativierung in Bezug auf Israel oder der Beleidigung „Du Jude“ auf dem Schulhof – Antisemitismus ist ein facettenreiches und wandelbares Phänomen, das in allen Bereichen unserer Gesellschaft Anknüpfungspunkte findet. Weil er häufig in Codes und unterschwellig Ausdruck findet, ist Antisemitismus als solcher oft nicht leicht zu erkennen und zu unterbinden.
 
Daher bietet SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus) erstmalig ihre sechsteilige Fortbildungsreihe für in der Bildungsarbeit Tätige an zu den Themenschwerpunkten Facetten des Antisemitismus; Intervention bei antisemitischen Vorfällen; Antisemitismuskritische Bildungsarbeit; Verschwörungserzählungen; Jüdisches Leben in Deutschland; Schuldabwehr-Antisemitismus. Die Teilnahme an allen Modulen wird empfohlen, ist aber keine Voraussetzung. Die Fortbildung ist kostenlos und die Teilnahme wird bescheinigt.
 
Dauer der Präsenzveranstaltung: jeweils von 10 bis 15.30 Uhr inklusive einstündiger Pause (von 12:30 bis 13.30 Uhr) in den Räumlichkeiten der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Bitte bringen Sie einen gültigen Lichtbildausweis mit.
Die Platzanzahl bei den einzelnen Modulen ist begrenzt, Teilnehmende der gesamten Reihe haben Vorrang. Die Anmeldung wird jeweils sechs Wochen vor dem Termin geöffnet und auf der SABRA-Website und unseren Social-Media-Kanälen bekannt gegeben.
 

Die Termine im Überblick:

  1. Gegenwärtige Formen des Antisemitismus (15.02.2022)
    Antisemitismus, was ist das eigentlich? Antisemitismus ist ein facettenreiches und wandelbares Phänomen, das in allen Bereichen unserer Gesellschaft Anknüpfungspunkte findet. In diesem Modul wird Antisemitismus in seinen gegenwärtigen Erscheinungsformen und Wirkungsmechanismen beleuchtet. Antisemitismus erkennen zu können ist die Grundlage für alle weiteren Schritte gegen Antisemitismus, ob auf Seiten der präventiven Bildungsarbeit oder auf Seiten der Intervention.
  2. Intervention bei Antisemitismus in der Schule (30.03.2022)
    Was tun bei Antisemitismus im schulischen Kontext? Antisemitische Einstellungen und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden stellen ein gravierendes gesamtgesellschaftliches Problem dar, das auch nicht vor Schulen Halt macht. In dem Workshop werden Methoden und Materialien für die Antisemitismusprävention im schulischen Kontext vorgestellt. In einem Exkurs zum Schulrecht werden die rechtlichen Rahmenbedingungen thematisiert, die IHRA-Arbeitsdefinition Antisemitismus wird vorgestellt, außerdem geht es um jüdische Perspektiven auf Antisemitismus an Schulen, Handlungsempfehlungen bei antisemitischen Vorfällen im Bildungskontext und die Anwendung derselben anhand von Praxisbeispielen.
  3. Antisemitismuskritische Bildungsarbeit (12.05.2022)
    Bildung gegen Antisemitismus? Bildungsarbeit ist die meistgeforderte Lösung gegen Antisemitismus, oftmals jedoch auch Teil des Problems. Mit dem virtuellen Methodenkoffer MALMAD setzt SABRA den notwendigen Akzent in der Bildungslandschaft. MALMAD stellt gesammelte und eigens entwickelte Methoden sowie komplette Module zusammen inklusive aller erforderlichen Materialien und Informationen, sowie Hintergrundinformationen, Glossare, landesweite Exkursionsziele und mehr für Ihre antisemitismuskritische Bildungsarbeit zur Verfügung. In diesem Modul machen wir Sie mit dem Angebot vertraut.
  4. Verschwörungserzählungen und Antisemitismus (28.06.2022)
    Warum die Juden? Warum die Radfahrer? Alte und neue Verschwörungserzählungen sind nicht erst seit der Covid-19-Pandemie weit verbreitet. Verschwörungsglaube ist eines der prägnanten Merkmale einer antisemitischen Weltanschauung. Die meisten Verschwörungserzählungen haben einen antisemitischen Kern, der sich mal offen, mal codiert äußert. Dieses Fortbildungsmodul macht greifbar, warum Menschen an Verschwörungen glauben und stellt vor, wie diese Themen in Bildungskontexten methodisch, auch niedrigschwellig, aufgegriffen werden können und wie Fallstricke im Umgang mit Verschwörungsglaube im Grenzbereich zur Gesellschaftskritik vermieden werden können.
  5. Jüdisches Leben in Deutschland (30.08.2022)
    Jüdisches Leben – vielfältig, sichtbar, nahbar? Obwohl im vergangenen Jahr 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland gefeiert wurden, ist das Bild des Judentums und der Juden in Deutschland, auch in Schulbüchern und Bildungsmaterialien, oft einseitig und von Stereotypen geprägt. Um dem entgegenzuwirken, hat SABRA im Rahmen des Festjahres #2021JLID acht Kurzfilme mit pädagogischem Begleitmaterial ausgearbeitet. Sie zeigen Begegnungen von jeweils zwei jüdischen Menschen, die zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten über ihre Auffassung des Judentums und ihr Leben in Deutschland miteinander in Dialog treten. In diesem Modul werden auch die Chancen und Grenzen von Begegnungsprojekten diskutiert und erörtert.
  6. Schuldabwehr und Hass auf Juden (08.11.2022)
    „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen.“ Der Antisemitismus ist in Deutschland nach 1945 nicht verschwunden, sondern hat sich gewandelt. Die oft auch schmerzhafte Auseinandersetzung mit den eigenen Verstrickungen in der Familie wurde und wird bis heute zumeist abgewehrt und stattdessen ein Bedürfnis nach einem Schlussstrich geäußert. Dabei werden Jüdinnen und Juden oft allein durch ihre Anwesenheit als unangenehme Erinnerung an den Nationalsozialismus wahrgenommen. Die aus der Shoah resultierende Verantwortung wird als eine aufgezwungene „Kollektivschuld“ imaginiert und abgelehnt. Was hinter diesem Mechanismus der „Schuldabwehr“ steht und wie Pädagog*innen dieser spezifischen Form des Antisemitismus begegnen können, erfahren Sie in dem letzten Modul unserer Fortbildungsreihe.