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Kein intendierter Antisemitismus? Pädagogischer Fachaustausch

05.05.2023

am 07. Juni 2023 veranstaltet SABRA von 14:00 – 18:30 Uhr einen Pädagogischen Fachaustausch zum Thema „Kein intendierter Antisemitismus? Konsequenzen aus der Studie zu Antisemitismus in NRW-Schulbüchern“. Die Veranstaltung wird digital über Zoom stattfinden.

Im Rahmen der Veranstaltung wird über die Ergebnisse des im Februar veröffentlichten Abschlussberichts „Darstellungen der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in Schulbüchern des Landes Nordrhein-Westfalen" des Leibniz-Instituts für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) diskutiert. Wir wollen gemeinsam erörtern, welche Konsequenzen folgen müssen und wie in Zukunft Schulbücher einen aktiven Beitrag zum Kampf gegen Antisemitismus leisten können. Diesen Fragen geht SABRA zusammen mit Shila Erlbaum, Referentin für Kultus, Familie und Bildung beim Zentralrat der Juden in Deutschland, Univ.-Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, Lehrstuhl Romanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Projektleiterin des Verbundprojekts “Antisemitismus-Prävention im europäischen Schulunterricht” und Jörg Rensmann, Leiter der Recherche und Informationsstelle Antisemitismus NRW (RIAS NRW) zunächst in einem Fachgespräch nach. In digitalen Workshops sollen im Anschluss Handlungsempfehlungen und mögliche Konsequenzen in verschiedenen Bereichen der Schule und schulischer Institutionen erarbeitet werden.

Das Formular zur Anmeldung finden Sie unter: https://forms.office.com/e/uRhG5fFMyy

 
 

Das Programm:

13:45 Uhr           Digitales Ankommen

14:00 Uhr           Beginn der Veranstaltung

14:00 – 14:30 Uhr           Begrüßung und Grußworte

  • Olga Rosow, stellvertretende Verwaltungsdirektorin, Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
  • Ulrich Wehrhöfer, Abteilungsleiter Abteilung 4, Lernen in der Digitalen Welt, Lehreraus- und -fortbildung, Individuelle Förderung, Internationales, Qualitätsanalyse, Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSB NRW)
  • Videogrußwort Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen (angefragt)

 14:30 – 16:00 Uhr           Fachgespräch “Kein intendierter Antisemitismus ist nicht genug! Welche Konsequenzen müssen aus den Ergebnissen der Studie zu Antisemitismus in NRW-Schulbüchern gezogen werden?”

  • Shila Erlbaum, Referentin für Kultus, Familie und Bildung, Zentralrat der Juden in Deutschland
  • -Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, Lehrstuhl Romanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Projektleiterin des Verbundprojekts “Antisemitismus-Prävention im europäischen Schulunterricht”
  • Jörg Rensmann, Leiter Recherche und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS NRW)

Moderation: Sophie Brüss und Jürko Ufert, SABRA

16:00 – 16:15 Uhr           Pause

 

16:15 – 17:45 Uhr           Workshops

Workshop 1:     “MALMAD - Chancen digitaler Methodensammlungen” (SABRA)
Was wollen wir eigentlich lernen – und was verlernen? Schüler*innen Basiswissen zu vermitteln, geht oftmals mit der Schwierigkeit einher Vereinfachungen zu treffen. Allerdings bewegen sich die Lernenden von heute längst selbstständig im digitalen Raum. Die großen Vorteile hierbei zu erkennen, bietet auch medienkompetente Bildungsarbeit.  Wir würden gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen, was Ansätze sein können Judentum auch außerhalb des Geschichts- und Religionsunterrichts vielfältig zu vermitteln. Welche Bilder haben Sie vielleicht selbst im Kopf? Wo haben Sie über das Judentum gelernt? Eigene Lernerfahrungen spielen immer eine Rolle. Wen also fragt man, wenn man selbst Nachfragen hat?
Digitale Methodensammlungen und Vernetzungsplattformen können sowohl den eigenen Lernprozess begleiten sowie den Ihrer Schüler*innen und Lernenden anstoßen. Wir freuen uns auf die Diskussion mit Ihnen!

Referentin: Natalie Kajzer, SABRA / MALMAD

 

Workshop 2:     “Antisemitismus niedrigschwellig im Unterricht thematisieren” (Kölnische Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit)

Wie können Antisemitismus und jüdisches Leben auch niedrigschwellig in der Schule thematisiert werden? Was machen gute Bildungsmaterialien zu Antisemitismus aus? Diese und weitere Fragen werden im Workshop aufgegriffen. Zusammen wollen wir überlegen, wie die Themen Antisemitismus und jüdisches Leben nah an der Lebensrealität der Schüler*innen besprochen und in der Gegenwart verortet werden können. Dazu berichten wir aus unserer eigenen Bildungspraktik und stellen beispielhaft einige Materialen vor, mit denen wir arbeiten. 

Referentinnen: Katja Häuser und Maj Ceesay, Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

 

Workshop 3:     “Das Israelbild und der Nahostkonflikt in deutschen Schulbüchern (Mideast Freedom Forum Berlin)

Der israelbezogene Antisemitismus ist eine sehr große Herausforderung für die Bildungsarbeit in Deutschland heute. Um israelbezogenen Antisemitismus präventiv zu bearbeiten, bedarf es profunder Bildungsmaterialien, derer sich Lehrkräfte im schulischen Bereich bedienen können, um gezielt auf Judenhass in Form von anti-Israelischen Positionen reagieren zu können. Für Schüler*innen sind die Darstellungen in einem Schulbuch insofern prägend, als dass sie objektiv eine Zusammenfassung des Wissens liefern wollen, das an die nächste Generation weitergegeben werden soll. Wenn vorhandenes Bildungsmaterial historische Hintergründe der Staatsgründung Israels und des Nahostkonflikts nicht ausreichend oder gar tendenziös behandelt, wird die notwendige Präventionsarbeit nicht geleistet werden können. Es besteht sogar die Gefahr, Vorurteilsstrukturen und Ressentiments zu reproduzieren. Im Sinne einer antisemitismus- und rassismuskritischen Bildung gilt es dort Abhilfe zu schaffen. Anhand von Beispielen will der Workshop mit den Teilnehmer*innen untersuchen, wie Schulbücher zum Nahostkonflikt den Geboten von Multiperspektivität und Kontroversität im Unterricht folgen oder diese pädagogischen Prinzipien verletzen. Neben der Analyse steht die Ausarbeitung von Empfehlungen für eine verbesserte Herangehensweise, um der pädagogischen Herausforderung zu begegnen.

Referent: Michael Spaney, Mideast Freedom Forum Berlin

 

Workshop 4:     “Holocaust-Literatur als verbindliches Thema für den Deutsch-Unterricht – entscheidende Konsequenz der Studie für den Deutsch-Unterricht? Eine fachdidaktische Diskussion.” (Deutscher Germanistenverband/SABRA)

Auch Schulbücher für das Fach Deutsch waren Gegenstand der Studie. Im Ausgang von den Untersuchungsergebnissen sollen daher in diesem Workshop folgende Fragen und Themen Gegenstand des Workshops sein:  Was sind die zentralen Ergebnisse, Kritikpunkte und Forderungen aus der Sichtung von Schulbüchern bzw. Materialien für das Fach Deutsch? Wie lassen sich die Ergebnisse der Studie für den Deutsch-Unterricht nutzen? Inwieweit gibt es Schnittmengen zwischen den Forderungen der Studie und den Forderungen der Paderborner Erklärung? Sollte man die Forderungen priorisieren und wenn ja, wie und warum? Und darüber hinaus: Reichen die in Studie und Paderborner Erklärung formulierten Forderungen aus, um im Rahmen des Deutsch-Unterrichts den aktuellen Formen des Antisemitismus effektiv begegnen zu können?  Wer schulisch daran mitwirken will, dass "Auschwitz nicht noch einmal sei" (Theodor W. Adorno), muss sagen, was "Auschwitz" (verstanden als Metapher für den ganzen Holocaust) war. Und dazu reichen Zahlen und Fakten nicht aus, es geht v.a. um (kognitive) Empathie mit den Opfern, die man besonders im Deutsch-Unterricht fördern kann. Aus diesem Grund hat der Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband zusammen mit führenden Didaktikern in seiner Paderborner Erklärung gefordert, dass Holocaust-Literatur ein curricular verbindlicher Gegenstand im Deutschunterricht werden soll.“ 

Im Anschluss an eine knappe Präsentation der zentralen Ergebnisse der Schulbuchstudie für das Fach Deutsch wollen wir in einem offenen Diskussionsplenum die angesprochenen Fragen und ihre Konsequenzen für den Deutsch-Unterricht diskutieren.  

Referenten: Prof. Dr. Sascha Feuchert, Justus-Liebig-Universität Gießen, Christian Plien, Deutscher Germanistenverband, Thilo Weiland, SABRA

 

17:45 – 18:15    Abschlussgespräch mit Workshopleiter*innen

18:15 – 18:30    Ausblick


Ankündigung

Fachtag

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