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Darf man das?

Auseinandersetzung mit sekundärem Antisemitismus

Der schulischen und außerschulischen Beschäftigung mit Nationalsozialismus und Holocaust schlägt mitunter Unlust und Widerwille seitens ihrer jugendlichen Zielgruppen entgegen. Häufig ist dies auch zu deuten als Reaktion auf eine übersteigerte moralisierende Aufladung des Themas, auf allzu vorhersehbare Erwartungshaltungen hinsichtlich emotionaler Betroffenheit, der ‚richtigen‘ Lehren aus der Geschichte und eines ‚korrekten‘ Umgangs damit. Eine unbefangene Annährung an Fragen der eigenen Haltung und der Angemessenheit eigenen Verhaltens unterstützt die bewusste und selbstkritische Auseinandersetzung.

Diese Methode konfrontiert die TN mit unterschiedlichsten Verhaltenssituationen im Umgang mit der NS-Vergangenheit, die Raum für kontroverse ethisch-moralische Beurteilungen lassen. Das gemeinsame Sammeln und Diskutieren von Pro- und Contra-Argumenten regt dazu an, eigene Haltungen zu reflektieren und kritische Handlungskompetenz zu entwickeln.

ZIELE

  • Die TN erleben Kontroversität im respektvollen Umgang mit der Erinnerung an die NS-Zeit als grundsätzlich zulässig.
  • Sie sind sich eigener Handlungsweisen bewusst und verfügen über Kriterien, um eigenes Verhalten und das von anderen zu bewerten.

 

VORBEMERKUNG

In den Materialien finden sich zahlreiche Fallbeispiele, die gut geeignet sind, Diskussionen zur Frage „Darf man das?“ anzuregen. Gleichwohl bietet es sich an, weitere Beispiele heranzuziehen, etwa wenn diese eine besondere Aktualität haben oder einen konkreten Bezug zur Lebenswelt der TN. Die zur Verfügung stehenden Materialien können in diesem Fall als Muster dienen.

 

Baustein

Kurzbeschreibung

Zeit

Darf man das?

Anhand der Frage „Darf man das?“ setzen sich die TN mit aktuellen Kontroversen zur Erinnerungskultur auseinander, reflektieren eigene Haltungen und üben kritische Handlungskompetenz ein.

45 min

 

            

QUELLE/LINK

Es handelt sich um eine Methode der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, KIgA e.V. (Hg.) (2017): Widerspruchstoleranz 2. Ein Methodenhandbuch zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit. Berlin.